Montag, 31. März 2008

Erkunden der neuen Umgebung

Geschlafen haben wir dann nochmals bis 6.30 Uhr. Thomas schaute auf die Uhr, fühlte sich fit und entschied ins Büro zu gehen, um seinen ersten Arbeitstag anzutreten.
Gegen 7.30 Uhr verließ er das Haus, ich etwa 20 Minuten später.
Ich stieg in den Fahrstuhl, scannte unseren Schlüssel und drückte die Taste für das Erdgeschoß. Die Türe schloss sich, aber nichts passierte. “Na, prima“, dachte ich, „ der Tag fängt ja gut an“. Ich drückte den „Tür auf“ Knopf, der zum Glück reagierte und versuchte das Ganze noch zweimal. Da sich nicht der gewünschte Erfolg einstellen wollte, machte ich mich auf die Suche nach dem Treppenhaus. Da stand dann was von „Feuertüre“ und „nicht offen stehen lassen“ und ich war gespannt, ob ich einen Alarm auslösen würde, wenn ich die Türe öffnen würde. Nichts passierte, und so machte ich mich durch ein gespenstisch wirkendes Treppenhaus 12 Stockwerke auf den Weg nach unten. Unten angekommen fragte ich an der Rezeption nach, was ich denn falsch gemacht haben könnte. Das Scannen war`s! Nur wenn man hochfahren will, muss man seine Karte scannen, beim Runterfahren darf man es nicht machen. Mein Morgensport war somit erledigt und immerhin habe ich morgens schon jemanden belustigen können.
Mein erster Gang führte mich zum Stamm-Starbucks für meinen morgendlichen Caffee Latte.
Da ich die Take away Variante hatte, lief ich wieder in die andere Richtung zu Paddy`s Market, vorbei am Chinese Garden und am Sydney Entertainment Centre.
Leider hatten die Markthallen nicht geöffnet (nur Donnerstag bis Sonntag) und auch für den Market Place war ich noch zu früh dran. Durch Chinatown, sprich durch die Dixon Street bin ich wieder zurück gelaufen und habe auf dem Weg noch bei 7/Eleven, einem 24 Stunden Kiosk, ein sündhaft teures Wasser für 3$ und ein Palmolive für 4,75$ gekauft.
Mit meinem Einkauf bin ich erst einmal wieder ins Zimmer und habe mir was zu trinken gegönnt. Danach habe ich mich wieder auf den Weg gemacht, mit dem Fahrstuhl hat es diesmal auch geklappt, und bin über die George Street zum Queen Victoria Building gelaufen. Eigentlich wollte ich dort deutsches Brot kaufen, was aber mangels Finden nicht geklappt hat.
Na ja, werde ich nochmals nachlesen, wo das genau sein soll. Ich bin dann einfach weiter durch die Stadt spaziert und habe einen Coles Supermarkt entdeckt. Dort habe ich geschaut, was ich zum Abendessen machen könnte. Ich habe mich für Penne Bolognese entschieden, damit mein Nudeltopf eingeweiht werden kann. Noch ein bisschen Salz und Pfeffer und einen Apfelsaft eingepackt und schon war der erste Einkauf erledigt, der dann auch gleich den Weg zurück ins Zimmer gefunden hat. Nachdem ich die Einkäufe verstaut hatte, war dann auch endlich Lunch Time und ich machte mich wieder auf den Weg in die George Street, weil ich da einen Sushi Laden entdeckt hatte bei dem ich mir eine Bento Box kaufen wollte.
Gesagt getan, ausgestattet mit meinem Sushi und meinem Reiseführer setzte ich mich ans Wasser zu den Enten und Möwen in Darling Harbour und genoss Sushi und Sonne.
Nach zwei Stunden zog es mich wieder ins Zimmer, weil ich mein Getränk vergessen hatte.
Ich wollte nur ein bisschen fernsehen, schlief dann aber ein und wachte erst wieder auf als Thomas um 19.00 Uhr nach Hause kam.
Ich habe uns dann unser Abendessen gemacht und nach dem Essen schliefen wir dann auch schon wieder ein.

Sonntag, 30. März 2008

Unser erster Tag

Vom Flughafen aus haben wir uns ein Taxi genommen, was uns zu unserer neuen Bleibe, die wir jetzt zwei Monate bewohnen, gefahren hat. Unser Apartment House „Quest on Dixon“ liegt in Darling Harbour am Ende von Chinatown. Wir wohnen im 12. Stock in einem One Bedroom Apartment mit Küchenzeile, Wohnbereich, Schlafzimmer und einem Badezimmer mit Dusche, Waschmaschine und Trockner.
Als wir gegen 7.30 Uhr im Apartment House ankamen war die Rezeption noch geschlossen, und Thomas machte sich auf den Weg uns einen Starbucks Kaffee zu holen. Lustigerweise bekam ich eine Latte von dem Starbucks, in dem ich 2002 meinen ersten Kaffee getrunken hatte und von dem ich eine Tasse in unserem Haushalt habe, der sich übrigens am 2.April von Antwerpen aus zu uns auf den Weg macht und voraussichtlich am 11.Mai in Sydney ankommen soll.
Kaffee trinkend warteten wir, bis um 8.00 Uhr jemand von der Rezeption kam und uns mitteilte, dass wir erst um 13.00 Uhr ins Zimmer können. Das wussten wir zwar vorher, aber ich hatte doch die Hoffnung, dass es früher klappen würde.
Na ja, hatte nicht sollen sein. Wir durften unsere Sachen unterstellen und machten uns auf den Weg unsere neue Heimat zu erkunden. Wir liefen durch Darling Harbour und Cockle Bay, es war strahlend blauer Himmel und die Sonne lachte uns an. Mir kam alles noch sehr bekannt vor, und ich fühlte mich mit der Umgebung sehr vertraut.
Wir liefen weiter durch CBD (Central Business District) zu Thomas Büro in der Yorkstreet und er zeigte mir auch gleich seinen neuen Arbeitsplatz. Dort angekommen legte ich zunächst einmal die Beine hoch, die mir inzwischen doch sehr weh taten und bekam von Thomas ein aromatisiertes Mineralwasser. Wir telefonierten jeweils kurz mit unseren Eltern und verbrachten ungefähr eine Stunde im Büro und machten uns dann auf den Weg nach etwas Essbarem.
Wir liefen durch „The Rocks“ zum Circular Quay und hatten einen traumhaften Ausblick auf die Oper, die im Sonnenschein erstrahlte. An einem Kiosk holten wir uns Sandwichs und setzten uns auf eine Bank mit Blick auf die Oper. Wären wir nicht so müde gewesen, hätten wir das noch mehr genießen können.
Nach unserem Frühstück begaben wir uns auf den Rückweg und waren um 12.00 Uhr wieder im Quest. Dort warteten wir in der Lobby bis endlich 13.00 Uhr war. Eigentlich wollte ich nicht einschlafen, doch die letzte halbe Stunde in der Lobby fielen mir die Augen zu.
Nachdem wir endlich ins Zimmer konnten, rief die Dusche nach mir und nach dieser Erfrischung das Bett. Eigentlich wollte ich gar nicht schlafen, sondern mich nur ein bisschen ausruhen. Als ich das erste Mal aufwachte war es 19.00 Uhr, beim zweiten Mal war es
1.00 Uhr. Jetzt hatte auch leider der Sushi Laden vor der Haustüre zu, wo wir uns unser Abendessen holen wollten. Wir hatten noch etwas von den Sandwichs vom Vormittag übrig, die wir jetzt im Bett verspeisten. Und nun? Jetzt waren wir zu nachtschlafender Zeit wach.
Wir schauten zwei Stunden fern, bzw. ich räumte meine Kleider in den Schrank, Thomas lebt lieber aus dem Koffer.

Freitag, 28. März 2008

Jetzt geht`s los!

Nachdem drei Tage lang fleißige Umzugsmänner unser gesamtes Hab und Gut eingepackt hatten, und wir die Wohnung an den Nachmieter übergeben hatten, ging es über Leimen, wo wir noch mit Thomas Eltern beim Italiener zu Abend gegessen haben, nach Frankfurt zum Flughafen. Dort standen schon liebe Freunde von uns bereit, um uns nochmals zu verabschieden.

Mein erster Gang führte mich zum Ticketschalter, um nach einem Upgrade in die Business Class zu fragen. Leider war die Maschine aber nicht überbucht, so dass uns der Ausflug in die bessere Klasse 2000€ pro Person gekostet hätte. Darauf haben wir dann verzichtet… .
Die spannende Gewichtsfrage kam dann beim Check-in. Wie viel Übergepäck haben wir, was kostet uns das, wie viel müssen wir bezahlen.
Eigentlich war unsere Gepäckplanung sehr ausgreift. Ich hatte extra nur meinen kleineren Koffer gewählt, um gar nicht in Verlegenheit zu kommen zuviel einzupacken.
Leider machte mir die WMF Filiale in Karlsruhe einen Strich durch die Rechnung.
Eine halbe Stunden nachdem der Container beladen und weg war, bekam ich einen Anruf, dass mein seit 2 Monaten bestellter Nudeltopf soeben gekommen war, und ich ihn abholen könne. Hmm, wie bekomme ich den in den Koffer? „Das wird schon werden“, dachte ich mir und machte mich auf den Weg den Topf zu holen.
Wieder daheim und um einen Topf reicher, dafür um einen alten Topf ärmer (Tauschaktion WMF, dafür 10€ gespart), fiel mir auf, dass im Gäste-WC noch ein Badvorleger lag, der natürlich noch unbedingt mit musste! Und weil das alles noch nicht reicht, stand im Kühlschrank auch noch eine Butterdose… .
So war denn unsere ausgeklügelte Planung dahin und mein Koffer zeigte auf der heimischen Waage schon 21kg. 20 kg sind pro Person auf dem Flug erlaubt.
Unser netter Nachmieter brachte mir dann auch noch eine ganze Tüte voll mit Pflege- und Sonnenprodukten mit, die ich nach den neuen Bestimmungen ja nicht mit ins Handgepäck nehmen durfte. Thomas hatte noch Platz in seinem Koffer, zwar keine „freien“ Kilos mehr, aber das war mir dann egal, das musste jetzt alles bei ihm rein.
So standen wir nun am Check-in und waren sehr gespannt was passieren würde. Die Waage zeigt für beide Koffer 47 kg an, aber die nette Dame war scheinbar so abgelenkt davon, dass wir zwei nicht zusammen eingebucht wurden, dass sie zu unserem Übergepäck gar nichts sagte.
Durch die getrennte Buchung unsere Flüge hatten wir zunächst einmal keine zusammen liegenden Plätze. Die Dame war aber so nett und telefonierte für uns herum, dass wir doch zusammen sitzen konnten. Auf dem Flug nach Singapur hatten wir die Plätze D und E in der Reihe 65, von Singapur nach Sydney die Plätze F und G eine Reihe dahinter. 75 Reihen hat die Boeing 747-400.
Der Flug sollte um 23.30 Uhr starten und Boarding war für 22.30 Uhr angesetzt.
Dann war es plötzlich schon Zeit, uns zu verabschieden. Ich drückte zuerst Thomas` Eltern Monika und Bernd. Wieder konnte ich, wie schon mittags beim Verabschieden meiner Eltern, die Tränen nicht zurückhalten, und auch meine Freundin Claudia weinte und sagte „Ich vermisse Dich jetzt schon“. Jörg und Uwe hatten auch glasige Augen, glaube ich, und sie mussten mir alle versprechen, uns besuchen zu kommen!
Bei der Ausweiskontrolle weinte ich so bitterlich, dass mir von den Beamten ein Taschentuch angeboten wurde, mit dem ich nochmals winken konnte, bevor ich versuchte meine Tränen zu trocknen. Bei der Gepäckkontrolle fragten die Männer was denn los sei und meinten dann, dass es für eine Frau doch toll sei, sich neu einrichten zu können und shoppen gehen zu müssen. „Haha“, das fand ich in dem Moment gar nicht!
So langsam beruhigte ich mich wieder, und wir warteten aufs Einsteigen. Wir wurden gleichzeitig mit der Business Class aufgerufen, aber nicht weil wir unerwartet doch noch unser Upgrade bekommen haben, sondern weil die Passagiere von ganz hinten zuerst einsteigen dürfen. Wenigstens was, wenn man im schwankendsten Teil des Flugzeuges sitzen darf.
Pünktlich um 23.30 Uhr ging`s im strömenden Regen los.
Durch die tolle und große Filmauswahl entzückt, nahm ich mir vor nach dem warmen Abendessen den Film „Juno“ anzusehen. Doch daraus wurde nichts, da mir nach der Hälfte des Films die Augen zufielen. Nach Ostern, dem Umzug und Abendeinladungen während des Umzuges bei Anja, Andy und Melissa und bei Isabelle, Steffen und Luisa waren wir doch sehr erschöpft. Thomas schaffte noch seinen Film bevor auch er ins Reich der Träume fiel. Ich möchte nicht behaupten, dass ich tief und fest geschlafen habe, aber insgesamt waren es dann doch 7 Stunden, die wir geruht hatten. Die Kopfstützen der Qantas, die man rechts und links ganz eng an seinen Kopf klappen kann, sind echt sehr hilfreich.
Zwei Stunden vor der Landung in Singapur wurden wir mit Frühstück geweckt.
Nach 11 Stunden kamen wir in Singapur Ortszeit 18.30 Uhr an und durften aussteigen und uns die Beine vertreten. Um 20.15 Uhr ging es dann weiter nach Sydney, wo wir sieben Stunden später um 6.15 Uhr Ortszeit gelandet sind. Auch auf diesem Flug haben wir ein paar Stündchen geschlafen. Statt viele Filme zu schauen, habe ich nur zwei geschaut, nichts gelesen, dafür aber viel geschlafen, weil es immer Nachtflüge waren und die Kabine abgedunkelt wurde.
Trotzdem sind wir sehr „jetlag“ geschädigt, wachen um 1.00 Uhr nachts auf, schauen zwei Stunden fern und schlafen dann wieder. Mal schauen, wann wir uns an die neue Zeit gewöhnen.