Nachdem drei Tage lang fleißige Umzugsmänner unser gesamtes Hab und Gut eingepackt hatten, und wir die Wohnung an den Nachmieter übergeben hatten, ging es über Leimen, wo wir noch mit Thomas Eltern beim Italiener zu Abend gegessen haben, nach Frankfurt zum Flughafen. Dort standen schon liebe Freunde von uns bereit, um uns nochmals zu verabschieden.Mein erster Gang führte mich zum Ticketschalter, um nach einem Upgrade in die Business Class zu fragen. Leider war die Maschine aber nicht überbucht, so dass uns der Ausflug in die bessere Klasse 2000€ pro Person gekostet hätte. Darauf haben wir dann verzichtet… .
Die spannende Gewichtsfrage kam dann beim Check-in. Wie viel Übergepäck haben wir, was kostet uns das, wie viel müssen wir bezahlen.
Eigentlich war unsere Gepäckplanung sehr ausgreift. Ich hatte extra nur meinen kleineren Koffer gewählt, um gar nicht in Verlegenheit zu kommen zuviel einzupacken.
Leider machte mir die WMF Filiale in Karlsruhe einen Strich durch die Rechnung.
Eine halbe Stunden nachdem der Container beladen und weg war, bekam ich einen Anruf, dass mein seit 2 Monaten bestellter Nudeltopf soeben gekommen war, und ich ihn abholen könne. Hmm, wie bekomme ich den in den Koffer? „Das wird schon werden“, dachte ich mir und machte mich auf den Weg den Topf zu holen.
Wieder daheim und um einen Topf reicher, dafür um einen alten Topf ärmer (Tauschaktion WMF, dafür 10€ gespart), fiel mir auf, dass im Gäste-WC noch ein Badvorleger lag, der natürlich noch unbedingt mit musste! Und weil das alles noch nicht reicht, stand im Kühlschrank auch noch eine Butterdose… .
So war denn unsere ausgeklügelte Planung dahin und mein Koffer zeigte auf der heimischen Waage schon 21kg. 20 kg sind pro Person auf dem Flug erlaubt.
Unser netter Nachmieter brachte mir dann auch noch eine ganze Tüte voll mit Pflege- und Sonnenprodukten mit, die ich nach den neuen Bestimmungen ja nicht mit ins Handgepäck nehmen durfte. Thomas hatte noch Platz in seinem Koffer, zwar keine „freien“ Kilos mehr, aber das war mir dann egal, das musste jetzt alles bei ihm rein.
So standen wir nun am Check-in und waren sehr gespannt was passieren würde. Die Waage zeigt für beide Koffer 47 kg an, aber die nette Dame war scheinbar so abgelenkt davon, dass wir zwei nicht zusammen eingebucht wurden, dass sie zu unserem Übergepäck gar nichts sagte.
Durch die getrennte Buchung unsere Flüge hatten wir zunächst einmal keine zusammen liegenden Plätze. Die Dame war aber so nett und telefonierte für uns herum, dass wir doch zusammen sitzen konnten. Auf dem Flug nach Singapur hatten wir die Plätze D und E in der Reihe 65, von Singapur nach Sydney die Plätze F und G eine Reihe dahinter. 75 Reihen hat die Boeing 747-400.
Der Flug sollte um 23.30 Uhr starten und Boarding war für 22.30 Uhr angesetzt.
Dann war es plötzlich schon Zeit, uns zu verabschieden. Ich drückte zuerst Thomas` Eltern Monika und Bernd. Wieder konnte ich, wie schon mittags beim Verabschieden meiner Eltern, die Tränen nicht zurückhalten, und auch meine Freundin Claudia weinte und sagte „Ich vermisse Dich jetzt schon“. Jörg und Uwe hatten auch glasige Augen, glaube ich, und sie mussten mir alle versprechen, uns besuchen zu kommen!
Bei der Ausweiskontrolle weinte ich so bitterlich, dass mir von den Beamten ein Taschentuch angeboten wurde, mit dem ich nochmals winken konnte, bevor ich versuchte meine Tränen zu trocknen. Bei der Gepäckkontrolle fragten die Männer was denn los sei und meinten dann, dass es für eine Frau doch toll sei, sich neu einrichten zu können und shoppen gehen zu müssen. „Haha“, das fand ich in dem Moment gar nicht!
So langsam beruhigte ich mich wieder, und wir warteten aufs Einsteigen. Wir wurden gleichzeitig mit der Business Class aufgerufen, aber nicht weil wir unerwartet doch noch unser Upgrade bekommen haben, sondern weil die Passagiere von ganz hinten zuerst einsteigen dürfen. Wenigstens was, wenn man im schwankendsten Teil des Flugzeuges sitzen darf.
Pünktlich um 23.30 Uhr ging`s im strömenden Regen los.
Durch die tolle und große Filmauswahl entzückt, nahm ich mir vor nach dem warmen Abendessen den Film „Juno“ anzusehen. Doch daraus wurde nichts, da mir nach der Hälfte des Films die Augen zufielen. Nach Ostern, dem Umzug und Abendeinladungen während des Umzuges bei Anja, Andy und Melissa und bei Isabelle, Steffen und Luisa waren wir doch sehr erschöpft. Thomas schaffte noch seinen Film bevor auch er ins Reich der Träume fiel. Ich möchte nicht behaupten, dass ich tief und fest geschlafen habe, aber insgesamt waren es dann doch 7 Stunden, die wir geruht hatten. Die Kopfstützen der Qantas, die man rechts und links ganz eng an seinen Kopf klappen kann, sind echt sehr hilfreich.
Zwei Stunden vor der Landung in Singapur wurden wir mit Frühstück geweckt.
Nach 11 Stunden kamen wir in Singapur Ortszeit 18.30 Uhr an und durften aussteigen und uns die Beine vertreten. Um 20.15 Uhr ging es dann weiter nach Sydney, wo wir sieben Stunden später um 6.15 Uhr Ortszeit gelandet sind. Auch auf diesem Flug haben wir ein paar Stündchen geschlafen. Statt viele Filme zu schauen, habe ich nur zwei geschaut, nichts gelesen, dafür aber viel geschlafen, weil es immer Nachtflüge waren und die Kabine abgedunkelt wurde.
Trotzdem sind wir sehr „jetlag“ geschädigt, wachen um 1.00 Uhr nachts auf, schauen zwei Stunden fern und schlafen dann wieder. Mal schauen, wann wir uns an die neue Zeit gewöhnen.