Donnerstag, 13. November 2008

Meine Eltern sind da






13.November bis 4. Dezember

Heute konnte ich endlich nach siebeneinhalb Monaten meine Eltern mal wieder sehen.

Um 8.30 Uhr war ich am Flughafen, meine Eltern waren schon durch die ganzen Kontrollen durch und haben 10 Minuten auf mich gewartet.

Vor lauter Wiedersehensfreude musste ich ein paar Krokodilstränen vergießen. Erstaunlicherweise waren meine Eltern gar nicht so erledigt vom Flug wie ich es angenommen hätte, aber scheinbar ist das Fliegen im neuen A 380 sehr angenehm.

Auf dem Heimweg vom Flughafen fand schon die erste Sightseeing-Tour statt.

Der Fischmarkt war dabei, die Skyline von Sydney, die Anzac Bridge und natürlich die Harbour Bridge, die wir von nun an immer liebevoll Pfinzbrücke genannt haben.

Daheim angekommen wurden gleich die Koffer geleert und die vielen Mitbringsel verteilt. Omi Moni hat meinen Eltern eine süße Babyerstausstattung mitgegeben, und da dann immer noch Platz im Koffer war, waren viele Bücher und Medikamente mit dabei.

Gleich nach zwei Tagen war ich mit meinen Eltern auf unserer ersten großen Shopping-Tour. Wir haben neben ganz vielen anderen Dingen einen Stubenwagen erstanden, den meine Mami so richtig auf Vordermann gebracht hat!

Meine Eltern waren ganz fasziniert von dem Lebensmittelangebot, besonders von Fisch, Obst und Fleisch.

Die drei Wochen waren ohnehin geprägt von leckerem Essen, mal schwäbisch, mal australisch, mal französisch und immer lecker. Ich wurde also richtig verwöhnt und auch Thomas kam nicht zu kurz, weil wir meistens zweimal am Tag warm gegessen haben.

Es soll ja hier ein paar Dinge nicht geben, die ich in Deutschland so gerne gegessen habe. Dazu gehört der weiße Spargel. Grünen Spargel gibt es das ganze Jahr über zu kaufen, und ich hatte hier ganz am Anfang mal in unserem „Dorfgemüseladen“ nachgefragt, ob es denn auch den weißen Spargel geben wird. Damals sagte mir die Gemüsefrau, dass es den weißen Spargel nur in Europa gibt. Nun gut, die Spargelsaison hatte ich in Deutschland leider verpasst, muss ich wohl meinen Deutschlandurlaub so planen, dass ich mal wieder Spargel essen kann. Soweit der Plan.

Meine Eltern kamen eines Tages aus der Stadt zurück und erzählten sie hätten Spargelspitzen in einem Laden gesehen. Ich dachte mir nichts dabei, weil ich nur an den grünen gedacht habe.

Als wir dann im Woolies einkaufen waren, kamen wir noch mal auf das Spargelthema. Und dann stellte sich heraus, dass meine Eltern weißen Spargel gesehen hatten. Das konnte ich ja nun gar nicht fassen. Leider wussten sie nicht mehr wo genau das gewesen war. Aber mein Papa meinte, den müsste es schließlich auch hier im Laden geben. Auch das konnte ich mir wieder nicht vorstellen, mein Papa ließ sich davon aber nicht beirren und machte sich auf die Suche.

Plötzlich stand er mit mehreren Bündeln Spargel vor mir, und ich hab doch tatsächlich vor lauter Begeisterung das Weinen angefangen (könnte auch an den Hormonen liegen).

Und schon war das nächste Essen geplant. Pfannkuchen mit Spargel, Schinken und Sauce Hollandaise. Welch ein Gedicht für meine Geschmacksknospen!

Nun könnte man meinen meine Eltern hätten mich den ganzen Tag nur mit gefüllten Paprika, Sauerkraut, Lammkeule, Coquilles St. Jacques, schwäbischem Kartoffelsalat, Schweinekrustenbraten, Spargelquiche usw. gefüttert und nichts von der Stadt gesehen.

Aber so war es nicht.

Meine Eltern haben sich die Füße platt gelaufen, waren im Zoo, im Aquarium, am Bondi Beach, in Manly, in den Blue Mountains, bei der Oper, im Botanischen Garten, im Hyde Park, in Paddy`s Market, in Chinatown, auf der Harbour Bridge, in Darling Harbour, in der Bondi Junction, auf dem Fischmarkt, in The Rocks, am Circular Quay und, und, und, und sind ganz begeistert von einer der fünf schönsten Städte der Welt.

Es ist ja nun bald Weihnachten, aber mit der Weihnachtsstimmung tut man sich bei der Wärme hier doch sehr schwer. Wir fanden es immer sehr lustig, wenn im Einkaufszentrum „Let it snow“ oder „Jingle Bells“ gespielt wurde. Sehr amüsant war auch die Vorstellung am 1. Advent mit Glühwein und Stollen draußen zu stehen wie auf dem Weihnachtsmarkt.

Stattdessen saßen wir in Badehose am Bondi Beach und haben uns das kalte Wetter in Deutschland vorgestellt. Natürlich nur kurz.

Leider vergingen die drei Wochen wie im Flug und schon hieß es wieder „tschüss sagen“. Es war ein tränenreicher Abschied, und ich freue mich schon auf meinen ersten Deutschlandaufenthalt, der hoffentlich nächstes Jahr klappt.

Freitag, 7. November 2008

Housewarming Party







Nachdem wir ja schon ein paar Monate in Drummoyne wohnen, dachten wir es wäre jetzt mal an der Zeit unsere Einweihungsparty zu machen.
Endlich wurde nun auch unser zweiter Grill, der 4 Burner, eingeweiht. Ken und Phuong waren unsere Grillmaster und brachten wunderbare Steaks, Würstchen, Maiskolben und Gemüsespieße zustande.
Die Party begann wie für australische Verhältnisse gewohnt pünktlich nach dem Arbeiten um 17 Uhr.
Ich habe die Essensvorbereitungen gemacht und Thomas hat die Getränke besorgt. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, daß so viel Alkohol mitgebracht wurde. Jetzt haben wir viel Bier und Wein übrig, aber wenn meine Eltern kommen, kann Thomas die Vorräte ja mit meinem Papa vernichten.
Wir hatten schönes Wetter erwischt, bis auf einen kleinen Nieselregen gegen 21 Uhr und so fand die Party hauptsächlich auf unserer 60 qm "kleinen" Terrasse statt.
Wie gewohnt waren die Australier relativ früh am Abend wieder weg und zurück blieb der "harte" deutsche Kern.
Auch wenn es leider nicht jeder geschafft hat zu kommen, war es eine tolle, große Party ( Vanessa, wir holen das nach...).
Für alle Interessierten:
Wir haben vernichtet: 69 Flaschen Bier, 9 Flaschen Wein, 3 kg Würstchen, 2,5 kg Steaks, 30 Gemüsespieße, 16 Maiskolben, Brötchen, Fladenbrot, Walnußbrot, Karottensalat, Gurkensalat, grünen Salat, Schneckennudeln, Cracker, Dips, Karotten, Käse

Sonntag, 2. November 2008

Picknick

Heute waren wir zu einem Picknick bei uns am Wasser eingeladen. Und zwar von unserer deutschen Nachbarin Rik.
Gerüchteweise hatte ich vorher schon mal gehört, daß im Haus eine Deutsche wohnt, da dachten Thomas und ich aber, daß die Rede von mir sei.
Na ja, und wie der Zufall so will, stand ich eines Tages mit einer australischen Nachbarin vor der Tür und Rik kam auch gerade zur Türe raus. Aha, also doch noch mehr Deutsche hier.

Rik ist mit Matt, einem Australier, verheiratet und die zwei haben eine kleine Tochter Lilly, acht Wochen alt.
Wir haben uns schon ein paar Mal getroffen, und ich freue mich immer, wenn ich dann auch mit der Kleinen ein bißchen knuddeln kann.

Und so lernen wir immer mehr Deutsche hier kennen.


Ein australisches Picknick ist was Tolles. Jeder hatte was anderes mitgebracht und für jeden Geschmack war was dabei. Mein "favourit" war das Chicken-Mango-Chutney auf gerösteten Baguettescheiben. Da hätte ich mich reinlegen können. Guten Anklang, mindestens bei den anderen Deutschen, hat mein schwäbischer, frisch gebackener Hefezopf gefunden.

Samstag, 1. November 2008

Oktoberfest im November

Nadine und Gregor haben zum Oktoberfest eingeladen. Gewünscht wurde ein passendes Outfit, also Dirndl für die Damen und Lederhose für die Herren.


Sollte beides nicht zur Hand sein, sollte man sich typisch deutsch anziehen.





Ein Dirndl habe ich zwar, sogar ein Original, was ich vor ein paar Jahren mal mit unserem Freund Steffen in München gekauft hatte, allerdings passe ich zur Zeit nicht mehr rein.
Na ja, immerhin konnte ich die Bluse und die Schürze verwenden.

Thomas haben wir probiert so "deutsch" wie möglich anzuziehen.

Sehr nett war, daß doch einige Gäste sich im Löwenbräu in The Rocks Dirndl und Lederhosen ausgeliehen haben.

Nachmittags ging`s los mit Apfelstrudel und Vanillesauce, das erste Bier wurde auch schon gezapft und später gab`s dann Weißwürste mit Brezeln und süßem Senf, Leberkäse, Rotkraut, Kartoffelsalat und noch diverse andere Salate.

Wenn bei den Deutschen eine Party richtig anfängt sind die meisten Australier schon wieder weg. So war es auch heute. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch, es wurde viel getanzt und gesungen, Gregor hat mit mir einen flotten Discofox aufs Parkett gelegt, und die eine oder andere Schnapsrunde wurde getrunken, natürlich immer mit einem Liedchen untermalt.

Ich wurde dann irgendwann müde und so waren Thomas und ich die ersten Deutschen, die doch "schon" um 01:30 Uhr den Heimweg angetreten haben.