Heute Vormittag habe ich mich mit Filiz am Cirqular Quay getroffen, und wir sind dann weiter zur Bondi Junction gefahren, um uns das größte Einkaufszentrum der Südhalbkugel anzusehen. Ich war vorher schon mal im Kino dort, aber da hatte ich noch keine Vorstellung davon wie groß das Shopping-Paradies wirklich ist.
Zwei riesige, jeweils 6-stöckige Komplexe mit allen Geschäften, die man sich nur träumen kann. Hier kann man ohne Probleme ganze Tage verbringen.
Nach einem kurzen Rundgang sind wir erst mal in einen Foodcourt zum Mittagessen. Danach ging`s kreuz und quer, hoch und runter, nach rechts und links. Verlaufen kann man sich hier auch prima.
Nachdem Nadine ihren „Foxtel-Mensch“ empfangen hatte, das ist der, der dafür sorgt, dass man die Fußball-Europameisterschaft live im Fernsehen anschauen kann, kam sie nach, und wir machten es uns auf einer Sitzgruppe bequem und haben ein bisschen Marmorkuchen, den ich tags zuvor gebacken hatte, gegessen. Der Marmorkuchen schmeckt hier nicht so wie daheim. Entweder liegt es am Mehl, wir haben mehr Sorten zur Auswahl in Deutschland, oder am Kakao. Es ist eben alles ein bisschen anders Downunder.
Nach einem weiteren Shopping-Rundgang hat Nadine uns noch einen „Boost“ spendiert. Das ist ein Mixgetränk mit Joghurt und frischen Früchten oder Fruchtsäften.
Danach haben wir überlegt „Sex and the City“ anzuschauen, haben aber beschlossen, das nach Filiz` Urlaub zu tun. Also in zwei Wochen kann ich dann auch mitreden.
Und dann hatte ich noch ein paar Apothekenerlebnisse, die mich doch sehr erstaunt haben.
Für Filiz´ und Gerds Reiseapotheke wollten wir noch ein paar Medikamente besorgen. Es sollte auch etwas Homöopathisches dabei sein, was man gar nicht in Apotheken bekommen kann, sondern in speziellen Geschäften. Da dachte ich zunächst „toll, die haben hier für die Naturheilkunde und die Homöopathie eigene Läden.“ Aber was ich dann dort erlebt habe fand ich recht enttäuschend. An Homöopathie habe ich Schüssler Salze gesehen und noch wenige andere Komplexmittel. Einzelstoffe scheinen die hier gar nicht zu kennen. Auch hatten die im Laden keine Ahnung was sie mir für verschiedene Indikationen empfehlen sollten. Man steht also in dem Laden und darf selber auf den Packungen schauen was wohl geeignet sein könnte.
Nach diesem Erlebnis dachte ich mir, kann es in einer Apotheke, wo ich nach chemischen Wirkstoffen fragen kann ja nur besser werden. Von wegen!
Ich wollte ein Monopräparat bei Reiseübelkeit oder allgemeiner Übelkeit haben. Habe auch den Wirkstoff genannt, den ich gerne hätte. Die guckten mich an wie ein Auto und holten mir den „Pharmacist“. Spannenderweise kannte er zwar den Wirkstoff, ihm fiel aber kein Monopräparat dazu ein. Und sein Computer auf dem er mindesten fünf Minuten rumhackte kannte scheinbar auch nichts.
Jetzt könnte man ja meinen, dass es das einfach nicht gibt in Australien. Ist aber nicht so, ich hatte mir so ein Präparat schon mal in einem Privathaushalt angeschaut.
Na dann probiere ich es mal anders, dachte ich mir, und fragte nach einem Schlafmittel. Dieser Wirkstoff kann nämlich auch zum Einschlafen verwendet werden. Aber wieder kein Erfolg. Um mir irgendwas zu zeigen, habe ich dann ein Migränemittel zur Ansicht bekommen, eine Kombination aus einem Schmerzmittel und einem Antiemetikum.
Dann entschuldigte sich der Apotheker noch, dass das heute erst seine zweite Schicht sei!
Am Schluss wollte ich noch Kohletabletten haben, habe es mit dem lateinischen Namen probiert, habe es auf Englisch erklärt, dann sogar auf Deutsch (man probiert ja irgendwann alles), aber auch hier hatte ich keinen Erfolg.
Am Abend hat mich Thomas am Cirqular Quay abgeholt, und wir sind zusammen zu einem Farewell von einem Kollegen in einen Pub in The Rocks gegangen.