Nachdem ich ein paar wunderbare Tage in Manly verbringen durfte, durfte ich mich heute über meinen ersten Geburtstag am anderen Ende der Welt freuen. Aber noch schöner war, dass Thomas heute nach seiner Around-the-World Geschäftsreise heim kam.
Vor lauter Vorfreude habe ich kaum geschlafen und morgens um 6.30 Uhr stand Thomas dann putzmunter mit einem ganzen Berg von Mitbringseln vor mir.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er müde ins Bett plumpst und wir noch ein bisschen schlafen können. Aber Thomas war so aufgekratzt und redselig, dass wir das Schlafen auf 10 Uhr verschoben haben
.
Um 13.30 Uhr bin ich wieder aufgewacht und musste mich dann auch beeilen, meine restlichen Vorbereitungen für meine Geburtstagseinladung zu treffen.
Zum Glück hatte ich schon am Vortag zwei Kuchen gebacken und den Kaffeetisch gedeckt.
Um 16 Uhr trudelten meine Gäste Filiz und Gerd, Britta und Michael, Nadine und Gregor, singend mit einem Geburtstagsständchen, ein.
Ich hatte mir einen Joghurtmaker gewünscht, mit dem Hintergedanken, dass Thomas den so umbaut, dass ich damit auch Quark machen kann.
Eigentlich ein einfach zu realisierender Wunsch, dachte ich mir zumindest. Aber welcher Aufwand hinter meinem Joghurtmaker steckte, habe ich bei meiner Wunschäußerung nicht ahnen können.
Filiz hat zunächst wohl versucht im Internet ein Gerät zu bestellen was beides kann, also Joghurt und Quark. Das war dann aber ausverkauft. Dann haben Filiz und Nadine die große Mall in der Bondi Junction erfolglos abgesucht und bekamen dort die Auskunft, dass gerade nicht die Saison für so ein Gerät wäre. Das verschenkt man hier wohl nur zu Weihnachten. Warum man nur an Weihnachten an Joghurt denkt weiß ich zwar nicht, aber mich wundert ja nichts mehr.
Und dann waren Britta und Michael die letzte Rettung!
Die zwei waren nämlich vor meinem Geburtstag auf Heimaturlaub und bekamen wohl eine verzweifelte Mail aus Aussieland, dass sie einen Joghurtmaker in Deutschland besorgen sollten.
Nun könnte man denken, alles kein Problem in „Good old Germany“.
Aber in Deutschland scheint das Herstellen von eigenem Joghurt aus der Mode zu sein. Die zwei hatten auf jeden Fall auch massive Schwierigkeiten, sind aber schließlich in einem Laden doch fündig geworden.
Und so bin ich jetzt stolzer Besitzer eines deutschen Joghurtmakers.
Ich bekam noch eine Zimmerpflanze und ein Buch „Aussie Slang“ und hoffe doch schwer, dass diese Geschenke nicht so viel Aufregung mit sich gebracht haben.
Nach einem lustigen Kaffeeklatsch, bei dem sich mein Schoko-Kirsch-Kuchen als Favorit rausgestellt hat, ging es abends weiter mit Mongolischem Feuertopf.
Da hier ja Winter ist, passt so ein chinesisches Fondue wunderbar zu den Temperaturen und
der Dunkelheit am Abend.
Zum Nachtisch haben Thomas und ich noch gebackene Banane und Ananas gemacht. Auf das Flambieren haben wir verzichtet, weil in jedem australischen Haus überall Rauchmelder verteilt sind, die wahrscheinlich Alarm ausgelöst hätten.
Ein rundum gelungener und schöner Geburtstag, auch wenn ich ein bisschen meine Familie und deutschen Freunde vermisst habe.
