Sonntag, 3. August 2008

Verwöhntage in Manly

30.7.-2.8.

Da Thomas ja in der Weltgeschichte rumreist, haben mich Filiz und Gerd eingeladen, ein paar Tage bei ihnen in Manly zu verbringen.

Filiz hatte für Mittwochmorgen noch einen Termin mit einem Teppichreinigungsunternehmen ausgemacht, so dass besprochen war, dass ich in eine frisch gereinigte Wohnung kommen sollte.

Ich suchte mir die Fähre so aus, dass ich um 12 Uhr ankam.

Gesagt getan, in der Wohnung wollte ich dann gleich meine Schuhe ausziehen, muss ja nicht sein, dass ich die erste bin, die den Teppich gleich wieder schmutzig macht. Doch Filiz meinte schon leicht genervt:“ Kannst die Schuhe ruhig anlassen, der Carpetcleaner war gar nicht da“.

Aha, wieso denn das?

Und dann kam eine Geschichte, die mich ja nach einigen Monaten hier eigentlich nicht mehr sehr verwundert.

Der Termin war zwischen 8 und 12 Uhr vereinbart (hier wird immer eine Zeitspanne angegeben), um 10.30 Uhr kam ein Anruf von dem Carpetcleaner, er würde jetzt vor dem Haus stehen, aber er darf hier nirgends parken. Auch nicht weiter verwunderlich, ganz selten kam man in Sydney direkt vor der Haustüre parken… .

Na ja, Filiz, gutmütig wie sie ist, ging nach unten, um den Fahrer zu Parkplätzen hinter dem Haus zu führen. Da erzählt der doch tatsächlich, dass er gar nicht weiß, ob er die Reinigungsmaschine, die 120 kg wiegt, überhaupt aus dem Wagen bekommt, weil er heute alleine ist, da sein Kollege krank geworden ist. Überlegt man sich das nicht vorher?

Also, Ende des ersten Teils der Geschichte, der gute Mann ist unverrichteter Dinge wieder davongefahren.

Wir haben uns kurz darüber amüsiert und dann zu Mittag gegessen. Filiz hatte eine sehr leckere Laksa gekocht!

Danach sind wir, da das Wetter so schön war durch den Corso, am Strand entlang und zum Shelly Beach gelaufen und haben uns dort ein bisschen hingesetzt und ausgeruht.

Auf dem Rückweg waren wir noch einkaufen, weil wir Gerd bekochen wollten, wenn er uns zwei Frauen schon „ertragen“ darf.

Da Gerd und Filiz inzwischen auch einen 4- Burner Grill haben, wollten wir natürlich was grillen. Wir haben uns für Barramundi entschieden und dazu gab es ein Ratatouille.

Vollgefuttert haben wir noch „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt, ich habe übrigens zweimal gewonnen, und sind dann ins Bett verschwunden.

Am nächsten Morgen haben Filiz und ich schön gemütlich gefrühstückt und sind dann wieder zu einem Spaziergang aufgebrochen. Dieses Mal hat mir Filiz gezeigt, wo sie ihr Kind auf die Welt bringen wird, nein nicht am Strand, sondern im Manly Hospital.

Was hier auch wieder anders als in Deutschland ist, die Ärzte oder Schwestern tragen keine Arztkittel oder sonstige typische Berufskleidung, sondern ganz normale „Straßenkleidung“ und sind nur am Namensschild zu identifizieren.

Auf dem Rückweg sind wir zum „International College of Management“ gelaufen und dort durch den Park geschlendert. Das Gebäude ist eine alte Burg hoch oben über Shelly Beach mit einem traumhaften Ausblick auf Manly und den Strand. Hier macht das Studieren bestimmt Spaß!

Dann waren wir noch für`s Abendessen einkaufen, Tagliatelle mit Lachs-Sahne-Sauce und Salat sollte es geben, und Nadine und Gregor haben sich auch zum Essen angekündigt.

Nach unserem Mittagessen und einer kurzen Siesta kam Nadine schon, und wir haben uns zur „Warringah Mall“ nach Brookvale aufgemacht. Dort haben wir ein paar Stündchen zugebracht und sind gegen Abend wieder heim, weil Gerd und Gregor ja schließlich hungrig von der Arbeit kommen würden. Und irgendwie musste ja noch das Essen gemacht werden.

Nach einem lustigen Abend bin ich mit einem Buch bewaffnet ins Bett und habe noch ein wenig gelesen.

Teil zwei der Carpetcleanergeschichte sollte am Freitagmorgen folgen. Dieses Mal war der Termin zwischen 7 und 11 Uhr ausgemacht.

Filiz und ich hatten aber schon so ein Gefühl und sind zunächst im Bett geblieben. Und wir hatten Recht damit. Irgendwann haben wir wieder gemütlich gefrühstückt und dann mal um 9.30 Uhr bei dem Unternehmen angerufen. Nicht weil wir so ungeduldig waren, sondern weil Filiz noch einen anderen Termin hatte und wir wissen wollten, ob ich mitgehen kann oder auf den Carpetcleaner warte.

Filiz bekam dann die Nachricht, dass wieder jemand ausgefallen sei wegen Krankheit aber schon für Ersatz gesorgt wurde. Aha, ja da sind wir ja mal gespannt!

Eine halbe Stunde später klingelte das Telefon und wer war dran? Na klar, das Teppichreinigungsunternehmen. Jetzt hieß es, der Ersatz, eine Frau übrigens (muss eine Sumoringerin sein, wie sonst kann sie 120 kg tragen), hätte einen Unfall gehabt und kann deshalb nicht kommen bzw. nicht weiterfahren.

Die Geschichte hatte für uns ein „Gschmäckle“ und Filiz hat auch keinen neuen Termin mit dieser Firma ausgemacht.

Nun ja, Filiz ist dann zu ihrem Termin aufgebrochen, und ich blieb daheim und habe das Buch fertig gelesen.

Nach dem Mittagessen wurde das Wetter schlechter und es fing auch an zu regnen und so haben Filiz und ich ein ausgiebiges Nickerchen gemacht.

Nachmittags haben wir uns dann doch noch aus der Wohnung getraut und waren wieder für`s Abendessen einkaufen. Lammeintopf mit Bohnen und Tomaten gab es.

Nach dem Essen hat uns Gerd noch zu einem ausgedehnten Spaziergang am Strand entlang überredet, danach gab es einen heißen Tee und dann ging`s wieder ab ins Bett.

Am nächsten Morgen war Gerd früh wieder weg, aber nicht zum Arbeiten, sondern zum Schwimmen. Er ist in Manly in einem Schwimmclub und schwimmt mit rüstigen Rentnern um die Wette.

Gegen 10 Uhr war er wieder da und wir haben alle zusammen schön gefrühstückt.

Danach war es für mich an der Zeit mal wieder den Heimweg anzutreten, da ich auch noch einige Vorbereitungen für meinen Geburtstag zu treffen hatte.